Klostertage - Adeligen Kloster Uetersen

Die Arbeitsgruppe Klostertage Uetersen lädt ein zu ihren Archivtagen.

Einmal im Jahr gewährt das Uetersener Klosterarchiv einen Einblick in seine Schätze.

In der Gräfin-Ilse-von Bredow-Scheune, hinter dem Priörinnenhaus das seit Jahren als Restaurant genutzt wirdm im Adeligen Kloster Uetersen gibt es Einblicke in den Alltag der klösterlichen Obrigkeit im 19. Jahrhundert.

Die Reise in die Vergangenheit führt in die Zeit, als Schleswig-Holstein noch vom dänischen König regiert wurde und Probst und Priörin des Adeligen Klosters als "Klösterliche Obrigkeit" die in Kopenhagen erlassenen Gesetze, Bestimmungen und Verordnungen vor Ort umzusetzen hatten.

Probst und Priörin wurden von den Stiftsdamen gewählt.

Etliche der einst versiegelten Wahlbriefchen hat das Klosterarchiv bewahrt und werden vorgestellt.
Und erzählen Geschichten: Zum Beispiel, weil die Uetersener Klosterdamen es so wollten, gab Kaiser Wilhelm II.

1891 dem Generalstäbler Otto Julius Graf von Moltke in den Abschied, und der Offizier vertauschte daraufhin seine Wohnung in der Hauptstadt mit dem Probstenhaus in Uetersen.

Und wie sah der Alltag der Klösterlichen Obrigkeit aus?
Ein gemütlicher Ruhestandssitz war dieser ganz und gar nicht, im Gegenteil.
Im Jahre 1830 etwa lief ein verzweifelter Bräutigam hilfeflehend zum Klosterprobsten:
die Hochzeit war festgesetzt, aber warum durfte Pastor Höpfner das Brautpaar nicht trauen?
Und was hatte die Konfirmation der Uetersener Kinder mit dem Impfzwang zu tun, mit dem König Frederik VI. die Blattern, auch Pocken genannt, ausrottete?   Was landete noch alles auf dem Schreibtisch der Obrigkeit?

Hebammen wussten nicht aus noch ein, weil frisch gebackene Väter ihnen den Lohn schuldig blieben oder die Kommune Horst die ihnen zustehende Dienstwohnung gekündigt hatte.   Landwirte beschwerten sich über ortsfremdes Gesindel, das des Nachts mit Schweinen, Pferden und Hornvieh über Land stromerte und zertrampelte Deiche, Wegeränder und Gräben zurückließ.